Am 14. April 2016 führte ein Erdbeben in Ecuador zu über 600 Todesopfern und zerstörte unter anderem mehr als 500 Schulen. Eine dieser Schulen stand in La Codicia, einem kleinen Dorf ca. anderthalb Stunden Fahrzeit von der Küste entfernt, das auf keiner normalen Karte zu finden ist.

Das Erziehungsministerium bat um internationale Unterstützung zum Wiederaufbau der zerstörten Schulen. Dr. Jürgen Haist, Leiter der Deutschen Schule in Quito (Ecuador) wurde gebeten, sich der Schule in La Codicia anzunehmen. Es gelang ihm, nachhaltige Spenden aus Europa und den USA zu organisieren. Allein über den Lions Club Lampertheim konnten über 25.000 USD eingeworben werden.  Auch die Rotary Clubs in Lampertheim und Heppenheim zeigten sich großzügig.

Es wurde eine neue Schule in erdbebensicherer Konstruktion errichtet: das Mariscal Sucre Colegio. Es umfasst 13 Unterrichtsräume incl. einer Küche und sanitären Anlagen. Die neue Schule ist besser an die klimatischen Bedingungen angepasst und war darüber hinaus kostengünstiger als die Schulen der Vorgängerregierung. Das Ministerium schickt regelmäßig Vertreter, um die Erfahrungen in La Codicia zu studieren. Die Lehrerversorgung durch den Staat ist gewährleistet und die Schule ist ans Internet angeschlossen. Über 200 Schülerinnen und Schüler werden inzwischen in den neuen Räumlichkeiten unterrichtet.

Nach Abschluss der Bautätigkeiten konzentriert sich die Schulleitung auf die Fortbildung der Lehrkräfte in natur- und geisteswissenschaftlichen Fächern, ergänzt um Programme der Streitbeilegung, des Umweltschutzes oder zu Gesundheitsfragen.